Einkaufen ohne Einkäufer – ist das die Zukunft?

Tanja Dammann-Götsch geht der Frage auf den Grund, ob Einkäufer zukünftig durch künstliche Intelligenz und Software ersetzt werden.

„Einkaufen ohne Einkäufer – so habe ich es vor Kurzem auf der Werbeanzeige eines elektronischen Kataloganbieters gelesen“, berichtet Tanja Dammann-Götsch und stellt die Frage in den Raum, ob Einkäufer in Zukunft durch künstliche Intelligenz und Software ersetzt werden. Die erfahrene Einkaufsexpertin sieht in den Entwicklungen Fluch und Segen zugleich und erzählt: „Ich persönlich möchte privat den Roboter, der meinen Rasen mäht, sowie den, der staubsaugt und den Boden wischt, nicht mehr missen.“ Vertieft hat sie dieses Thema auch in einem ihrer Beiträge auf Social Media, in welchem sie aufgreift, wie viele Aufgaben mittlerweile von Robotern übernommen werden. „Ich habe mich hier damit befasst, dass eine Vielzahl von Aufgaben bereits durch künstliche Intelligenz ausgeführt werden. Gerade im Service-Bereich, zum Beispiel im Bankwesen oder wenn wir über ein Internetportal Termine buchen, begegnen uns intelligente Programme“, so Tanja Dammann-Götsch. Aus den Kommentaren ging hervor, dass allein die Begriffe Robotik, künstliche Intelligenz oder denkende Software unterschiedliche Reaktionen auslösen. Einige Menschen haben diesbezüglich die Befürchtung, bald durch die Technik ersetzt zu werden. Dass die Entwicklungen in diesem Bereich herausfordernd sind, zeige sich zum Beispiel anhand des Phänomens der Fotoapparate, wie Tanja Dammann-Götsch vertieft: „Denken Sie hier nur an das Unternehmen Kodak. Früher hatte jeder einen normalen Fotoapparat mit den dazugehörigen Filmen zuhause. Heute nutzen die meisten Menschen ihr Smartphone oder Digitalkameras zum Fotografieren.“ Die technischen Fortschritte hinsichtlich der Digitalisierung und Software, die über die vergangenen Jahrzehnte erfolgten, hätten einige Unternehmen bitter zu spüren bekommen.

Insbesondere im Zusammenhang mit Innovation spielen KI und Software eine große Rolle. Der grundlegende Gedanke sei, dass die Menschen monotone, immer wiederkehrende Tätigkeiten an Maschinen und Programme abgeben wollen. „Ob das nun der Rasenmäher-Roboter ist, oder das Chat- bzw. Telefonprogramm bei der Bank, die Smart Speaker, die wir nach dem Wetter fragen oder die allseits beliebte Suchmaschine, die uns die Route zu einem Kunden oder die Telefonnummer des neuen italienischen Restaurants ausspuckt,“ zählt Tanja Dammann-Götsch auf. An all das habe man sich gewöhnt und könne sich kaum mehr vorstellen, wie das Leben davor eigentlich war. Der Trend werde sich laut Dammann-Götsch auch in den kommenden Jahren fortsetzen, dennoch hat sie hierzu auch einen Kritikpunkt: „Bei Überwachungsrobotern, an denen einige Unternehmen bereits arbeiten, sagt mir mein gesunder Menschenverstand, dass Vorsicht geboten ist. Ich selbst finde es großartig, wenn uns die Arbeit erleichtert wird, bin allerdings auch skeptisch, wenn es um das Thema Überwachung geht.“ Sie rät zur Wachsamkeit bei Entwicklungen auf diesem Gebiet, aber generell die Innovationsfreude und Offenheit für die kommenden Technologien zu bewahren.

In einer Reaktion auf ihren Social-Media-Beitrag wird darauf Bezug genommen, dass innerhalb der Einkaufsabteilungen deutlicher Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht und es klare Reglementierungen ohne zu viele Verbote geben müsse. „Eine spannende Sichtweise zum Thema, die zeigt, dass die Entwicklungen etwas in uns auslösen“, bekräftigt Tanja Dammann-Götsch.

Künstliche Intelligenz wird aufgrund des beschleunigten digitalen Wandels bereits heute in vielen Unternehmen genutzt. Einer Umfrage zufolge seien 84 Prozent der Entscheider in Industrieunternehmen davon überzeugt, dass sich die künstliche Intelligenz skalieren wird und dass Einkäuferinnen und Einkäufer ebenfalls immer mehr damit in Berührung kommen werden. Allerdings obliegt es den Einkaufsabteilungen selbst zu entscheiden, wie sie in Zukunft durch KI und Software unterstützt werden wollen. Das Ziel sollte sein, dass die Mitarbeiter und das Unternehmen in jedem Prozess ideal unterstützt und die damit einhergehenden unternehmenskulturellen Veränderungen gemeinsam angepackt werden, wie Tanja Dammann-Götsch hervorhebt: „Die Mitarbeiter sollen anhand der Daten, die sie unter anderem von der künstlichen Intelligenz vermittelt bekommen, Innovationen und damit das Wachstum vorantreiben können. Alles in allem soll KI somit eine Entlastung in der Einkaufsabteilung und im Service bringen – und ich bin fest davon überzeugt, dass dies eintreten wird.“ Abschließend sei festzuhalten, dass sich der Einkauf jetzt und in Zukunft mit KI, Robotik und denkender Software auseinandersetzen muss, damit diese zum Vorteil genutzt werden und Zeit für die wirklich wichtigen Dinge geschaffen wird.

In ihrem persönlichen Blog greift Tanja Dammann-Götsch viele weitere Themen rund um den Einkauf auf und auch in ihrem Podcast bietet sie strategische Einkaufthemen zum Nachhören.


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