Entwicklungen im Einkauf – jetzt aktiv werden
Tanja Dammann-Götsch gibt Einblicke in die Trends im Einkauf 2025 und zeigt auf, warum es wichtig ist, jetzt zu reagieren.
Trends kommen und gehen oftmals sehr schnell, dennoch gibt es gewisse Strömungen, die auf einen generellen Umbruch hindeuten, wie Einkaufsexpertin Tanja Dammann-Götsch erläutert: „Trends sind immer ein spannendes Thema und es lohnt sich, einigen davon vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken.“ Bevor es allerdings in die tatsächliche Umsetzung geht, sei es essenziell, eine Basis zu schaffen, damit die Veränderungen auch nachhaltig wirken. Tanja Dammann-Götsch greift fünf Trends heraus, die zukünftig den Einkauf bestimmen werden.
Die erste maßgebliche Entwicklung geht dahin, dass der Einkauf souveräner mit dem Verkäufer umgeht. „Wir hatten vor ein paar Jahren im Einkauf noch die Möglichkeit, uns unsere Produktionsstätten weltweit auszusuchen. Das ist momentan bei der Verschärfung der Marktsituation nicht mehr möglich und es besteht Handlungsbedarf“, akzentuiert die Einkaufsexpertin. Ihre Empfehlung ist, klar auf eine Task Force zu setzen, die mit Fachkompetenz, Erfahrung und branchenspezifischer Expertise als „Teilejäger“ fungiert. Der souveräne Umgang mit dem Verkäufer und der sich zukünftig verschärfende Markt läuten einen weiteren Trend ein, wie Tanja Dammann-Götsch aufzeigt: „Supplier Workshops ermöglichen, mit den Lieferanten im Gespräch zu bleiben und deren Lieferfähigkeit im Auge zu behalten. Wer fortwährend über Preise, Qualität und Ausfälle informiert ist, kann rechtzeitig agieren. Jetzt ist die Zeit, sich die Spezifikationen anzuschauen, die Lieferanten bereits seit mehr als 30 Jahren nutzen.“
Tanja Dammann-Götsch beobachtet ebenfalls, dass das Interesse an Second Soruce stetig zunimmt. So habe beispielsweise der Automobil-Bereich die Liste der Lieferanten fortwährend verkleinert, sodass am Ende mitunter nur zwei übrigblieben von denen die Produktionsfähigkeit des Unternehmens jetzt abhängt. „Aus diesem Grund gilt es eine Second Source als weitere Produktionsmöglichkeit zu finden“, betont Tanja Dammann-Götsch. Ein weiterer Trend, der den Einkauf in den nächsten Jahren intensiv begleiten wird, ist die Digitalisierung. In diesem Zusammenhang weist die Einkaufsexpertin immer wieder darauf hin, dass es hierfür einen klaren Plan braucht und die Digitalisierung nicht nebenbei erfolgen sollte: „Meiner Meinung nach kann die Digitalisierung nicht beiläufig erfolgen. Es handelt sich um eine teilweise komplexe sowie komplette und wichtige Projektarbeit, für die die nötige Zeit eingeräumt werden muss.“
Der fünfte Trend, den Tanja Dammann-Götsch herausstellt, sind Einkaufsgemeinschaften bzw. Einkaufskooperationen. Im Rahmen dieser schließen sich Unternehmen vermehrt zur Beschaffung klassischer Verbrauchsartikel bis hin zu größeren Organisationseinheiten zusammen. „Gerade im Bereich indirektes Material – Arbeitsschutz-, Büromaterial oder Verpackungen – gibt es erhebliche Einsparpotenziale und dafür bieten sich Einkaufsgemeinschaften an“, so Dammann-Götsch.
Der Wandel im Einkauf sei unumgänglich, weshalb es jetzt umso wichtiger ist, den Einkauf im Unternehmen neu zu positionieren, wie Tanja Dammann-Götsch abschließend verdeutlicht: „Nutzen Sie die fünf Einkaufs-Trends 2025, um sich für den Umbruch im Einkauf zu rüsten. Ist der Einkauf sicher und zukunftsfähig aufgestellt, ist auch das Unternehmen für unruhige Zeiten und Krisen gewappnet.“
Weitere Ausführungen zum Thema „Trends im Einkauf“, lassen sich im persönlichen Blog von Tanja Dammann-Götsch nachlesen oder in ihrem brandneuen Podcast nachhören.